Liebing besucht Louise-Schroeder-Haus in Keitum:

21.08.2014

Liebing besucht Louise-Schroeder-Haus in Keitum: Eltern-Kind-Vorsorge stabilisiert

Vor drei bis fünf Jahren waren die Genehmigungen der Krankenkassen für Mutter-/ Vater-Kind-Maßnahmen bundesweit massiv eingebrochen. Darunter hatten auch die Einrichtungen des Müttergenesungswerkes und vieler anderer Träger zu leiden gehabt. Damals hatte die Politik reagiert und massiv auf die Krankenkassen eingewirkt, dem gesetzlichen Auftrag in diesem Bereich nachzukommen. Inzwischen hat sich die Lage deutlich entspannt. Über die Entwicklung informierte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Ingbert Liebing, MdB, jetzt bei einem Besuch in einer Mutter-/ Vater-Kind-Kureinrichtung. Dazu hatte sich Liebing das Louise-Schröder-Haus in Keitum auf Sylt ausgesucht, das von der Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein betrieben wird.

Der Besuch weckte vielfältige Erinnerungen: Genau nebenan hatte Liebing neun Jahre lang (1996 bis 2005) seinen Dienstsitz als Bürgermeister der Gemeinde Sylt-Ost gehabt.

Erleichtert zeigte sich Liebing, der von der Gesamtleiterin der Mutter-Kind-Vorsorge im AWO-Landesverband, Gabriele Bossmann, und der Betriebsleiterin in Keitum, Stefanie Grube, begrüßt wurde,  über gute Belegungszahlen in der Einrichtung. Bis in den Sommer 2015 hinein sei das Haus bereits heute gut gebucht, berichtete Gabriele Bossmann. Die Krankenkassen würden nach der scharfen Auseinandersetzung vor drei Jahren inzwischen wieder in angemessenem Umfang Präventionsmaßnahmen für Eltern und Kinder bewilligen. Dies sei auch im Interesse der Gesundheitspolitik der Bundesregierung, erläuterte Ingbert Liebing: „Vernünftige Vorsorgemaßnahmen hilft den Menschen, später schwerwiegendere Krankheiten zu vermeiden. Zugleich spart dies spätere Krankheitskosten.“

Gabriele Bossmann und Stefanie Grube berichteten dem Bundestagsabgeordneten auch von neuen Herausforderungen, vor denen die Eltern-Kind-Kureinrichtungen stehen: „Einerseits geht die Zahl der Kinder und der Familien mit Kindern zurück. Damit wird die Zielgruppe der Einrichtungen kleiner. Andererseits steigt der Anteil an Kindern und an Eltern, die Hilfe in diesen Einrichtungen brauchen. Gründe sind zunehmende Allergien bei Kindern, aber auch psychosomatische Befunde bei Eltern und Kindern.“ Sie berichteten zugleich über Notwendigkeiten, im Angebot wettbewerbsfähig zu bleiben. So solle der Bereich der Kinderbetreuung und der Physiotherapie mit SPA-Bereich baulich aufgewertet werden. Dies sei auch aus Gründen der Barrierefreiheit notwendig. Bereits in diesem Jahr war aus Sicherheitsgründen  eine neue Brandmeldeanlage in allen Räumlichkeiten installiert worden. An den Gesamtkosten hatte sich der Bund mit 45 Prozent (400.000 Euro) beteiligt. Nun hoffen die beiden Leiterinnen der Einrichtung, dass auch bei den nächsten Investitionen Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt fließen.

Das Louise-Schröder-Haus in Keitum ist eine der ältesten Einrichtungen der Eltern-Kind-Erholung in Deutschland. Für 38 Familien stehen insgesamt 107 Plätze zur Verfügung. Jeweils für 3 Wochen kommen Eltern mit ihren Kindern in diese Einrichtung, in  der insgesamt ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Ingbert Liebing zeigte sich beeindruckt: „Ich kenne das Haus seit 18 Jahren. Es ist gut, dass hier engagierte Menschen arbeiten, die qualifizierte Hilfe bieten und immer wieder dafür sorgen, dass diese wichtige Einrichtung für Familien auf der Höhe der Zeit bleibt“, so der Bundestagsabgeordnete.

In der Bundespolitik wird der Bereich der Eltern-Kind-Erholung als ein wichtiger Beitrag angesehen, junge Familien in ihrer Erziehungsleistung zu unterstützen. Ingbert Liebing berichtete bei seinem Besuch, dass die große Koalition sich vorgenommen habe, in dieser Legislaturperiode des Bundestages ein Präventionsgesetz zu erarbeiten. Es sei zu prüfen, ob in diesem Zusammenhang auch noch Handlungsbedarf bestehe, um den Bereich der Eltern-Kind-Vorsorge weiter abzusichern und zu stärken, sagte Ingbert Liebing.