
Über die Situation der Asylbewerber in Nordfriesland hat sich der CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Ingbert Liebing, MdB, bei einem Besuch der Gemeinschaftsunterkunft zur Erstaufnahme von Asylbewerbern im Kreis informiert. Die Gemeinschaftsunterkunft in Niebüll mit 40 Plätzen wird vom Deutschen Roten Kreuz im Auftrag des Kreises Nordfriesland betrieben und von Birte Matthiesen geleitet.
Im Regelfall sollen die Asylbewerber die ersten drei Monate im Kreis in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen, um dort auf die kommende Zeit in Deutschland vorbereitet zu werden, bevor sie auf die Städte und Gemeinden verteilt werden.
Seitens des Kreises Nordfriesland nahmen der zuständige Leiter der Ordnungsbehörde und Kommunalaufsicht, Harry Schröder sowie der zuständige Mitarbeiter Peter Martensen an dem Besuch des CDU-Bundestagsabgeordneten teil. Sie berichteten über steigende Zahlen: Zur Zeit ist der Kreis Nordfriesland für 400 Personen zuständig, davon 200 im Asylverfahren und 200 nach Abschluss des Verfahrens aus humanitären Gründen geduldete Personen. Sie berichteten über steigende Zahlen: Im vergangenen Jahr mussten 230 Asylbewerber im Kreisgebiet neu untergebracht werden, für dieses Jahr wird mit 275 Personen gerechnet. Ingbert Liebing berichtete über bundesweite Steigerungen im Asylbereich von 70% im vergangenen Jahr. Auch zum Jahresanfang 2014 seien weitere Steigerungen zu verzeichnen.
Problematisch sei, dass ein hoher Prozentsatz der Asylbewerber keine Aussicht auf Erfolg habe. Deshalb habe sich die große Koalition in Berlin vorgenommen, Länder wie Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien als sichere Herkunftsstaaten zu definieren, um die Verfahren zu beschleunigen. Die Koalition habe sich vorgenommen, die Asylverfahren innerhalb von drei Monaten abzuwickeln. „Dies liegt auch im Interesse der Betroffenen selbst, um ihnen schnell Klarheit zu geben, ob sie in Deutschland bleiben können oder nicht“, erklärte Ingbert Liebing.
Für diejenigen, die eine Perspektive auf einen längeren Aufenthalt in Deutschland haben, werden verstärkte Anstrengungen zur Integration unternommen. Harry Schröder berichtete über Initiativen der Kreisverwaltung zur Umsetzung des nationalen Aktionsplans Integration, den die Bundesregierung in den vergangenen Jahren aufgestellt hatte. Dafür seien zum Beispiel mehr Betreuer und Dolmetscher für den Alltag notwendig, zum Beispiel bei Arztbesuchen. Auch ein erweitertes Angebot an Deutschkursen sei notwendige Voraussetzung für erfolgreiche Integration.
Birte Matthiesen berichtete über die guten Kontakte des Deutschen Roten Kreuzes als Träger der Erstaufnahmeeinrichtung zu den Städten und Gemeinden, die in der Verantwortung stehen, Wohnraum für die Asylbewerber zur Verfügung zu stellen. Dies werde angesichts der zunehmenden Zahl von Asylbewerbern immer schwieriger. Liebing lobte das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes für die Menschen. Für ihn sei es wichtig, einerseits zu schnelleren Entscheidungen in den Asylverfahren zu kommen und dadurch die Gesamtzahl der Menschen, die sich nicht auf das Asylrecht berufen können, zu reduzieren. Andererseits sollten die Menschen, die länger oder auf Dauer in Deutschland leben, bessere Chancen auf Integration erhalten.
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