Weltnaturerbe Wattenmeer: Naturschutz und Tourismus gehen Hand in Hand

10.06.2013

“Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist ein weitstrahlendes Leuchtturmprojekt für eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Tourismus.“ Dies erklärte der CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Ingbert Liebing, MdB, der im Deutschen Bundestag sowohl dem Ausschuss für Umwelt als auch dem Ausschuss für Tourismus angehört. Am heutigen Montag brachte er Vertreter des Naturschutzes und des Tourismus an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Ursula Heinen-Esser, in Dagebüll zusammen.

Dr. Christiane Gätje vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz sowie Frank Ketter, bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland für den Tourismus zuständig ist, berichteten der Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums über die erfolgreiche Zusammenarbeit von Tourismus und Umweltschutz. Gemeinsam mit der Nordsee-Tourismus-Service GmbH als regionale Marketingorganisation informieren sie über das Wattenmeer und nutzen es touristisch.

Staatssekretärin Heinen-Esser zeigte sich beeindruckt und lobte die Zusammenarbeit in der Region. „Diese ist vorbildlich auch für andere Regionen in Deutschland, wo die Zusammenarbeit noch nicht so weit gediehen ist“, so Heinen-Esser. Manchmal gebe es dort noch Ängste, dass Nationalparke oder Welterbeauszeichnungen den Tourismus gefährden könnten. „Hier in der Wattenmeerregion wird deutlich, dass eine intakte Natur einen Mehrwert für den Tourismus darstellt“, so die Staatssekretärin. Gleichzeitig werden die Touristen über den Wert der Natur informiert.

Ein Meilenstein für das Konzept des nachhaltigen Tourismus stellt die Ernennung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe dar. Diese einzigartige Naturlandschaft ist im Juni 2009 in die UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen worden. Insgesamt 2,1 Millionen Euro stellte der Bund für ein Förderprogramm zur Verfügung, das neben Kulturerbestätten auch die Informationsarbeit über das Naturerbe Wattenmeer finanziert.

Aus diesen Mitteln erfolgte zum einen die Neuausrichtung des Nationalpark-Zentrums „Multimar Wattforum“ in Tönning auf das Weltnaturerbe Wattenmeer sowie der Aufbau einer flächendeckenden Besucher-Information im Kreis Nordfriesland und im Kreis Dithmarschen durch Info-Säulen.

Dieses Programm hat einen mehrfachen Nutzen gebracht: Gäste in der Wattenmeerregion werden besser über den Wert der einmaligen Naturlandschaft informiert und aufgeklärt. Zudem stehen erweiterte Marketinginstrumente zur Verfügung, damit das Weltnaturerbe auch in die Aktivitäten der touristischen Marketingorganisationen einbezogen werden kann.

„Alle Maßnahmen werden von Seiten des Naturschutzes und des Tourismus gemeinsam entwickelt. Dies ist ein Paradebeispiel für eine gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Tourismus“, lobte Ingbert Liebing die Arbeit der vergangenen Jahre.

Hintergrund:
Das Wattenmeergebiet ist jung, dynamisch und hat eine unvergleichliche Artenvielfalt. Es entstand nach der letzten Eiszeit vor rund 7000 Jahren. Das Wattenmeer zeigt auf seine eigene Art und Weise, wie Natur, Pflanzen und Tiere sich immer wieder an die täglich wechselnden Bedingungen auf dem Watt anpassen. Insgesamt leben hier rund 10.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten, an Land und im Wasser. Eine derartige Vielzahl und Vielfalt wie im Wattenmeer findet man nirgendwo auf der Welt! Zudem nutzen jedes Jahr rund 10 bis 12 Millionen Zugvögel das Wattenmeer.